/ 1r
Monaſterii I8 S. Vdalrici . Aug ae. 1 Er 2 haijlig herr Das erſt Capitel Sant V̊ͦlrich was von hochen vnd wirdigen geſchlecht der teütſchen geporn Sein vater hieſz hůpaldus Vnd was graff zů Diligen vnd kijeburg Sein můter hijeſz Dijepùrga als die alten geſagt habent geporn̄ auſz den herren von faijmingen Sant V̊lrich als er geporn̄ ward wie wol sein fleijſiklich gewartet vnd emſiklich erzogen ward Den̄ nocht belaijb er dijrr vnd mager Alſo das ſich vater vnd můter vor den froͤmden Leütn̄ ſein ſchaͤmpten Vnd als nun vater vnd 3 můter vmb ſolichs faſt betruͤbt waͤrnd kam zů jn ain froͤmder pilgrin ain pfaff vnd enpfieng etlich tag peij in herberg Als dan̄ ir hauſz allen pilgrein vnd armē alweg offen was Der ſelbig pfaff oder pilgrin ains tages da er zů tisch ſaſſ hort er das kind ſant V̊lrich der dannoch nit zwelff wochen alt was ain geſchraij tůn Do forſt der gaſt oder pilgrin wer oder wes das kind were alſo von ſcham wegen ſo vater vnd můter von des kindes vngeſtalt wegen hetten Da wolten ſij dem gaſt nit antwürt geben Wan̄ wie wol das kind ſant V̊lrich von leib wol geformiert was vnd geſtalt
1 Kürzung / Besitzeintrag 16. Jahrhundert
2 Die Intitiale fehlt. Semantisch muss es sich um D handeln.
3 vnd klein zwischen vater und můter über der Zeile ergänzt
/ 1v
Was es doch von antlütz faſt mager das es ſeiner ammen ain ſchand was Do ſprach der pilgrin Wolt ir das kind behalten ſo entwent das bald von můter= licher milich Vater vnd můter verachtent des gaſts ratt vnd tetten des nit Jn dem andern̄ tag hort der gaſt aber das kind ſant V̊lrich ſchreijen vnd waijnen vnd ſprach zů vater vnd můter Warumb habt ir nit gevolget meinē ratt Das + aber verachtet ward 4 Jndem dritten tag hort der gaſt das des kindes geſchraij krencker was dan̄ vor mals vnd ſprach zů vater vnd můter von v̈ber on fleijſzikait wegen wirt das kind ver= derben vnd wiſſent fùr war iſt das ir daz nit von můter milich nement ſo ſtirbt es noch in diſer nacht Wirt es aber ent went ſo wirt es geſůnt vnd wirt durch got kůnfftiklich groſz an im erzaigt Do volgten erſt vater vnd můter dem gaſt vnd ſpeijſeten das kind ſant V̊lrich mit ander ſpeijs Do nam das kind von tag ze tag faſt ſer des leibs zů vnd wünder= parlich an hübſchikait Do lobten paid vater vnd můter got vmb geſünthait irs kindes Vnd vmb zů geſantnùſz des gaſtes
4 ward am rechten Textrand ergänzt, einzufügen bei + .
/ 2r
D O ſant V̊lrich Das ander Capitl̄ nů vernünfft gewan̄ Do fieng er an taͤglich hailige werck zů vol bringen Gotes forcht haben Vater vnd můter eren Vnd all v̈bel vnd boſzhait ver meij den etc Das dritt Cap̄ hernach
ZEICHNUNG
D Arnach enpfalch vater vnd můter das kind ſant V̊lrich jn ſant gallen
/ 2v
Cloſter Wan dar jn warn̄ auff die ſelbn̄ zeit vil edel vnd gaiſtlicher pruͤder Die ord enlich nach Sant Benedicten regel lebten Da ſelbs lernet Sant V̊lrich jn den ſiben freijen künſten von ainem průder mit namē waining Vnd nam Sant V̊lrich an kunſt vnd zücht vnd weijſzhait taͤglich faſt mercklichen zů alſo das die pruͤder des ſelben Cloſters ſant V̊lrich offt ern̄ſtlichen ermanten das er jr mit průder wurd Vnd da ſant V̊lrich offt ermant ward ſolichs gieng er zů ainer peij dem Cloſter verſloſznē Claüſnerin mit namē wibrad Vnd patt ſij vmb ratt wie er ſich halten ſolt Die ſelbig Cloſz= ner in hijeſz ſant V̊lrich v̈ber dreij tag wid2 komē vmb antwort Die weijl patt die fraẅ got das er jr erkennē geb ſantt V̊lrich ainē gůten ratt zů geben An dem dritten tag kam ſant V̊lrich wider zů der fräwen Die ſprach zů ſantt V̊lrich Du ſolt in diſem Cloſter kain gaiſtlich vater noch průder werdn̄
/ 3r
Es iſt aber ain gegent von auffgang der Sůnnen da tailt ain waſſer zwaij land da můſt du künfftiger biſchoff wer= den Vnd wi2ſt vil vnd mer dan̄ deiner forfodern̄ von haiden vngern̄ vnd böſen Criſten leiden Aber du wirſt das alles mit der 5 hilf gotes loblich v̈ber winden Solichs ſagt ſant V̊lrich ſeinē haimlich= oſten pruͤder jn dem Cloſter Als nůn ſant V̊lrich an künſt vnd gaiſtlich ord= nǖg wol vnder weiſt was kam er mit lieb vnd freẅdn̄ wider haim zů vater vnd můter etc
Das fierd Capitel her nach ge= ſchriben ſagt wie ſant V̊lrich vō ſeinē vater vnd von můter ward enpfolchn̄ dem hailigē piſchoff Adelbero zů Augſpurg etc z̄ ?
5 der klein zwischen mit und hilf über der Zeile ergänzt
/ 3v
ZEICHNUNG
D Ar nach enpfalch vater vnd můt2 ſant V̊lrich dem hailign̄ biſchoff Adelberon Der ſelbig was biſchof zů Augſpurg vnd was weiſ vnd wol gelert Vnd ward das Roͤmiſch reich faſt durch jn regiert Der ſelbig hailig biſch= off Adelbero ob er etwas ſtraffparlichs jn ſant V̊lrichs leben fünd das er das
/ 4r
ſtraffet der ſelbig hailig Adelbero als er ſant V̊lrich ſach von hübſcher perſon vnd edlem geſchlëcht | aͧch das er an zücht · tugent vnd auch an kůnſt wol geziert was Macht der hailig Adelbero ſant V̊ lr zů ſeinē kamrer | Do dient ſant V̊ lrich dem hailigē biſchoff fleijſiklich Vnd ward jm beijſtendig vnd helffen regiern̄ ſein bijſtům jn gaiſtlichen vnd weltlichen vnd belaib beij jm bis das der hailig biſchoff Adelbero ſtarb
Das fünft Capitel ſagt das her nach geſchriben iſt Wie ſant V̊lrich kam gen Rom jn pilgrins weijſz vnd jm ward enpfolchen von dem babſt Marino das biſtům zů Augſpurg
/ 4v
ZEICHNUNG
A ls ſant V̊lrich achtzechen jar alt ward Do ſtarb der hailig biſchoff Adelbero vnd ward nach jm hiltine zů ainē biſchoff er welt Dem ſelbigē biſchof wolt ſant V̊lrich nit dienē wan̄ ſein vater was geſtorben Darumb kam ſant V̊lrich zů ſeiner můter vnd halff jr regiern̄ Dar= vmb 6 nach zoch Sant V̊ lrich pilgreins
6 durchgestrichen / Korrektur
/ 5r
weijs gen Rom Vnd ward von dem babſt Marino wol enpfangn̄ Vnd forſchet ſant V̊lrich wer vnd wan̄ er were Sant V̊lr antwürt Jch pin von teütſchen landn̄ vnd des biſchoffs Adelberonis clerick oder pfaff Der babſt antwurt Adelbero da vō du ſagſt jſt geſtorben vnd dü můſt an ſein ſtatt da ſelb biſchoff werdn̄ Vnd vnder weijſet der babſt Sant V̊lrich mit manger ler das er nit ver achtet biſchoff zů werden vnd von babſtlichem gewalt pott der baſt 7 ſant V̊lrich das biſtům auff ze nemē Vnd ſaget ſant V̊lrich alles das daz im vor maͧls aͧch die Cloſnerin peij ſant gallen Cloſter geſagt hett Dar nach enpfalch ſant V̊lrich dem almechtigē got vnd ſeinē lieben zwelf botn̄ petro vnd paulo ſein aigne ſel aͧch ſeins liebn̄ hern̄ adelberoīs ſel vnd zoch vō Rom vnd kam nim̄er zů dem babſt Dar nach haim ſůchet ſant V̊lrich ander lieb hailign̄ vnd hailig ſtett vnd kam wider zů ſeiner můter etc Das ſechſt Capitel her nach wie ſant 8 ſant V̊lrich er welt ward zů biſchof
7 gemeint ist babst
8 durchgestrichen / Korrektur
/ 5v
ZEICHNUNG
A ls hiltine fünfzechen jar biſchoff was geweſen Do ſtarb er vnd waz ſant V̊lrich jn dem dritthalb vnd dreiſigoſten jar vnd ward ain hälliklich zů ainem biſchoff zů Augſpurg
/ 6r
er welt Vnd durch erwerbn̄ ſeiner ſweſter ſůn hertzog burckartz vnd ander ſeiner fraind von dem künig hainrichen das ſtift gelichen wan̄ ſant V̊lrich dem künig an herlichait der perſon vnd and2 tügent künſt faſt wol gefiel Vnd ward dar= nach an der kindlin tag zů weichen= nachten zů biſchoff ge weicht
A ls nůn ſant Das vij Capitel V̊lrich zů Augſpurg erwelt beſtaͤtt vnd zů biſchoff geweicht ward Vnd das biſtům ein hett genomē ward er faſt ern̄ſtlich vnd fleiſiklich betrachten mit was vnd welchen tugē= den vnd ziern̄ ain ijeglicher biſchoff ge= ziert ſol ſein vnd vnderweijſett vnd lernott vnder taͧn vnd ſtraffet das v̈bel vnd lieſz kain zeit weder tag noch nacht vnûtz= lich hin gaͧn vnd ward fleijſiklich betrachtn̄ wie das er beſünderlich die verfallen vnd verpräntn̄ kirchn̄ aͧch häuser vnd ander peẅ der ſtatt Augſpurg wider macht Wan ſölichs alles durch die
/ 6v
vngelaͤubigen faſt verderbt verpraͤntt vnd zeͬgangen was beij des nächſten vor jm biſchoffs zeitten jn der ſtatt Augſpurg vnd auff dem land allenthalben Wan̄ die ſtatt Augſpurg vand ſant V̊lrich mit hiltz in ſchrancken vnd gattern̄ vnd mit ainem tüll von faülem holtz vm̄ geben Darvmb halff ſant V̊lrich nach allem ſeinē vermûgē ain nider maür ze machn̄ Es was aͧch das folck jn der ſtatt vnd auff dem land faſt von den haijden er ſchlagn̄ vnd die lebendig beliben war= end hungrig ellend vnd arm̄ Den ſelben all kam ſant V̊lrich gaiſtlich vnd zeitlich ze hilf nach allem ſeinē ver mûgen vnd ſtättn̄ vnd was zů ijeder= man milt Er ſpeijſet taͤglich vnd klaidet vil armer leüt
Das acht Capitel das her nach geſchriben iſt Das ſagt von der grünfft oder kripp jn vnſer lieben frawen kirchen
/ 7r
ZEICHNUNG
A ls nun ſant V̊lrich vnder andern̄ bedacht die kripp oder grünfft jn vnſer lieben fräwen kirchen zů= weittern̄ vnd beſſern̄ vnd das ſelbig faſt volbracht was Erſchin ains mäls ſant V̊lrichs Caplan Ramperto der hailig biſchoff Adelbero jn biſchofflichn̄ klaid2n
/ 7v
jn mas als erſtůnd jn der grünfft vnd winckt Ramperto das er käm vnd hilff jm meſz haben R ampertus der Caplan ward faſt ernſtlichen ſant V̊lrich an ſehn̄ Da ſprach ſant V̊lrich zů jm Wie ſichſt du mich an R ampertus ſprach Do ſich ich mein hern̄ Adelberonē der ruͤfft mir das ich jm meſz helff haben Sant V̊lrich ſprach So gang hin pald vnd was er dich haijſz das tů Da Rampertus nachet dem biſchoff do ſprach der hailig biſchof Adelbero R amperte ſag deinē hern̄ für die pett vnd almůſen die er treẅlich fùr mich ge tan hatt werd er groſz lön von gott enpfachen vnd | 9 das ſol er habn̄ zů ainē zaichen das ich vnd der hailig fortunat 9 der biſchoff an dem nächſtn̄ gröndornſtag wellen mit gottes hilff den hailigen Criſem mit jm ſegnen vnd das ge päw diſer grünfft wirt nider fallen Er ſol aber nit da von laſſen er ſol ſij mit ſterk2m̄ grund vnder machen vnd ſag den bruͤdern̄ das ſij vm̄ ver ſampnüſz irs petts ſo ſij für mich ſolten haben getan vō got ſtraffe
9 durchgestrichen / Korrektur
/ 8r
vnd půſz enpfachen werdn̄ Es ſeij dan̄ daz ſij ſölchs gen got ver ſönent Vnd als die ſchein= ung vergieng vand dar nach ſant V̊lrich das die grünfft nider was gefallen die lieſz er wider ſtercker machen vnd paͧwen D Arnach Das neünd Capitel auff ain ander zeit was ſantt V̊lrich vnd Rampertus ſein Caplan zů waͤringn̄ mit ain ander jn der kirchn̄ vnd ward aber ſant V̊lrich ernſtlich an ſechn̄ vnd ſprach Rampertus Jch ſich meinē hern̄ Adelberonē jn gleicher weijs als vor der winkt mir das ich jm helff meſz habn̄ Vō ſtund an gieng ſant V̊lrich auſz der kirchen was da beſchach iſt nit geſchriben
Das zechend Capitel das her nach geſchriben iſt ſagt wie vnſers hern̄ rechte hand erſchin ſant V̊lrich zwirend etc
/ 8v
ZEICHNUNG
D Ar nach an der nacht des groͤnē dorn̄ſtags jn dem ſchlaff hört ſant V̊lrich ain ſtim die ſprach Biſchoff V̊lrich wijſzeſt das dü heüt geſt würdeſt habn̄ Vnd als ſant V̊lrich an
/ 9r
der ſtim ward er weckt betrachtet er mit jm ſelbs wer die geſt ſölten ſein vnd ward wider ſchlaffen Da kam wider ain ſtim vnd ſprach V̊dalrice dein pett vnd dein almůſen ſind got wol gefallen der hat zwainē deinen vorfarn̄ dē ffortunato vnd Adelberonj enpfolchen das ſij dir heüt vnd darnach jn diſen hailign̄ feſten peij ſtandig ſeijē vnd mit dir die hailigen ſacrament ſegnen Am morgn̄ an dem hailign̄ dōrnſtag da ſant V̊lrich die hailgn̄ meſz wolt verpringn̄ vnd den Criſem ſegnē Erſchi= nen allen gaiſtlichn̄ vnd weltlichn̄ menſchn̄ die des <.> 10 wirdig warnd zeſehen vnſers liebn̄ hern̄ Jheſu Criſti gerechte hand vnd machet mit den dreij biſchoffen v̈ber die hailign̄ ſacramēt zaichn̄ des hailigen Cruͤtz Vnd als ſant V̊lrich ſein vnd2tan gaiſtlich vnd weltlich mit den ſacramētn̄ berichtet Wer jn dan̄ d 11 bedaůcht das er die zaichen geſechen hett ſo er jm dan̄ vnſern̄ hern̄ jn den mund gab ſo tet
10 durchgestrichen / Korrektur
11 durchgestrichen / Korrektur
/ 9v
er jm ſein vinger für den mund Zů zaichn̄ das er ſölich geſicht nit ſagen ſölt Vnd als das Ampt verpracht was ſaget ſant V̊lrich allen wirdign̄ haimlichn̄ was vnd wie jm jn der nacht vergangn̄ die erſcheinūg beſchehen wär Vnd verpott jn allen ob ſij anders leben wolten das ſij ſölichs nit ſagn̄ ſöltn̄ die weijl er lebt Das xj Capitel D Ar nach an dem hailigē öſtertag da der hailig prieſter ſant V̊lrich meſz hett do er ſchin aber vnſers lieben hern̄ hand vnd ſegnet vnd machet Creütz mit ſant V̊ lrich v̈ber das hailig ſacramēt Do die meſz verbracht ward da volget nach ſant V̊ lrich jn den ſegrer hainricus der auf den ſelben tag ſinger oder Cantor was geweſen vnd vor dem laijen vnd alln̄ andern̄ perſonē fiel er ſant V̊lrich zefuͤſz vnd růfft offenlich auſz das zaichn̄ das da beſchechn̄ was vnd er aͧch geſechn̄ hett Dem antwürt ſant V̊lrich Dir wer beſſer du hef 12 heteſt geſchwign̄ dan̄ ſolichs dem folck geſagt
12 durchgestrichen / Korrektur
/ 10r
Vnd vō ſtund an gieng der ſelbig hainric 9 vō ſant V̊ lrich vnd ſetzet ſich für ſant V̊ lrichs bett Camer als bald fiengn̄ des ſelbn̄ hainr augn̄ an groſz zecher gieſſen als lang bis er das geſicht ver loſz Das xij Cap̄ das her nach geſchribn̄ iſt ſagt wie jm ſant Affra erſchin etc z̄ ?
ZEICHNUNG
/ 10v
D Ar nach aber ains nachtes als ſant V̊lrich ſchlieff vnd an ſeiner rů was Erſchin jm ſant Affra jn huͤbſcher geſtalt mit auff geſchürtztē rock vnd ſprach zů ſant V̊ lrich Stand auff vnd volg mir nach von ſtünd an ward ſant V̊lrich vō ſant Affrā auf des lech feld gefůrt Da ſach ſant V̊ lrich den zwelf botn̄ ſant peter ſitzen jn ratt vnd Concilio mit vil biſchoffen vnd andern̄ hailign̄ die ſant V̊ lrich vor mals jn leben hett er kant vnd ain tails da ſelbs ward er kennē vnd vnder menger laij vō den lieben ſelen klagn̄ ſo ſij hettn̄ v̈ber die lebendign̄ jr durch aͤchter hoͤret ſant V̊lrich aͧch ain groſz klag vō den hailign̄ v̈ber hertzog Arnolf der auf die ſelben zeit lebendig vnd hertzog ze paijren vnd jm Norckaẅ was wie der ſelb hertzog vil kloͤſter vnd gotz häuſer erſtoͤret vnd der gült vn̄ gůter jn der laijen hend tailet vnd warend da ſelbs zwaij ſchwerter erſchinen vō ſant peter vnd er zaiget ains mit ainem ge= hültz das ander oͮn gehültz vnd ſprach
/ 11r
ſant Peter zů ſant Vlrich ſag dē künig hainrich das der der on biſchofflich weich das reich beſitzt als tuglich iſt als das ſchwert on gehültz Das xiij Capitel D Arnach zaigt ſant Affra ſant V̊lrich vil ſtett da groſz ſtreitt vō den vnglaͤubign̄ vnd boͤſen Criſten ſolten beſchechn̄ Vnd kaijſer Ött darnach vō ſant V̊lrich ermanē ſchloͤſſer hin paẅet vnd das die vnger groſz v̈bel wurdn̄ tůn aber der ſig des ſchwertz wurd von got den Criſten behalten Vnd als ſant Affra ſant V̊lrich vil vnderweiſt vnd gelertt hett vnd die er ſcheinūg er gieng ward ſant V̊lrich ſant wider jn ſein rů ge= fiert Sölich er ſcheinung ſaget dar nach dienen die er am liebſten hett Sant Vlrich kam aͧch der er ſcheinūg an des künigs hainrichs hoff vnd dienſt bis er geſtarb Das xiiij Capitel etc A ls nün künig hainrich ſtarb vnd Otto ſein ſün künig ward enpfalch ſich ſant V̊lrich ſeinem dienſt
/ 11v
vnd das ſelbig mal hett ſant V̊lrich ſeiner ſchweſter lütgarte ſün mit namē adelbero als die legend erkennē gibt ſo iſt er ain gräf zů helffen ſtain geweſn̄ wol gelertt vnd erzogn̄ vnd von der ſchůl genomē Den ſelben adelberō en= pfalch ſant V̊lrich dem kaijſer Otto daz er an ſeiner ſtatt mit rittern̄ vn̄ knechtn̄ vō des ſtiffts wegn̄ ſtätiklich an des kaijſers hoff dienē ſölt Also vō groſſer mercklich dienſt wegen ſo ſant V̊lrich den künign̄ vnd dem reich getan hett er worten das er jn rů vnd raſtüng gotes dienſt voller vol pringn̄ möcht ward ſant V̊lrich vō kaijſer Öttn̄ er laübt das adelbero an ſeiner ſtatt dem kaijſer dienē möcht etc z̄ ? Jtem wie Augſpurg ward ge= wunnen vnd vil folcks erſlagen vnd ge fangen etc z̄ ?
/ 12r
ZEICHNUNG
U Nd nün als ſant V̊lrich vil groſz loblich gotz dienſt vnd hailige werck emſiklich vor zů ſeiner kirchen vnd folck vol bracht Er dacht der boͤſz feind ſeinē
/ 12v
ſaͧmen zeſeen vnd das gůt mit v̈bel vnder kůmen vnd ordnätt das hertzog lütolff des kaijſers Otten ſůn vn̄ hertzog hainrich vō Nörckaw des kaijſers Ottn̄ Průder feind wurdn̄ Alſo do kaijſer Ött ſeinen průder hainrich vnd luͤtolffen ſein ſůn mit an ander nit mocht ver= richten Do ſaget der kaijſer Ott ſeinē Průder hertzog hainrichen zů wider ſeinen ſůn zů helffen Vnd als nůn vmb hilff hertzog hainrich peij ſeinē průder kaijſer Ottn̄ jn ſachſen was het er Arnolffen dem pfaltz graͧfen beij rein des offt t 13 vor beruͤrtn̄ hertzog arnolfs ſůn die ſtatt Regenſpurg vnd das hertztům Norckaẅ enpfochen Do ſchlůg d2 pfaltz graͧf Arnolf mit der ſtat Regenſpurg vnd allem das jm enpfolchn was vmb vnd machet ſich helffer hertzog lütolfs des kaijſers ſůn Da der kaijſer des jnnē ward wolt er ſeinen průder hertzog hainrichn̄ jn ſein land wider ein
13 durchgestrichen / Korrektur
/ 13r
ſetzn̄ Vnd beruͤfft zů hilff alle des reichs vnder taͧn Da kam ſant V̊lrich mit ſein2 macht dem kaijſer zů hilff Vnd wie er mocht beſetzt er die ſtatt Augſpurg V̊nd als nůn ſant V̊lrich ettwan lang beij dem kaijſer wider hertzog lütolffen was Beſamnott der hertzog arnolff ain groſz menig folcks vnd kam für die ſtatt Augſpurg vnd gewan die vnd nam leüt vnd gůt dar auſz vnd verprantt die vn̄ ſchlůg auch vil folcks ze tod vnd fůrt auch mit dem raüb vil gefangn̄ ritter vnd knecht gen paijrn̄ vnd ettlich aͧch ſant V̊ lrichs knecht würdn̄ abtrinig Als nůn ſant V̊ lrich s 14 ſolichs ver künt ward Von ſtůnd an zoch er vō des kaij= ſers hoff gen Augſpurg vnd da mit ſeinen dienern̄ zeraͧtt das er ſich mit ſeiner macht vnd v̈berbelibn̄ folcks ſolt jn den markt menichingn̄ legn̄ vnd den ſelben für die feind paͧwen Alſo wie groſz wͣol winter zeitt was
14 s am Ende von v̊lrich gestrichen
/ 13v
lieſz ſant V̊lrich dennoch pald menichingn̄ nach vermügn̄ feſt vnd 15 vnd gůt machn̄ Als nün hertzog arnolf jnnē ward das ſich ſant V̊lrich zů menichingn̄ ſamnet vnd pawet Dett er jm bottſchafft das er ſich mit allen den ſeinē vnd2 taͤnig machet vnd vō des kaijſers Öttn̄ dienſt gieng wolt er anders ſein ſelbs vnd ander der ſein leben behaltn̄ Santt V̊lrich gab dem hertzog hübſch vnd diemuͤtig antwürt Er nam zil vnd tag ſich vmb ſolichs bedencken Er kauft ain zeit frid vmb gelt als lang bis er menichingn̄ feſt vnd ſtarck wider die feind hett laſſen machen Da lieſz ſant V̊lrich hertzog arnolffen ſagn̄ er wolt ſich vō des kaijſers Ottn̄ vnd des reichs gehorſam nit ziechn̄ Do beſamnot arnolf9 faſt ain groſz her vnd v2maint den biſchoff vnd die ſeinē vnd2taͤnig machen Vnd als nůn ſant V̊lrich jnnē ward das ſich arnolfus wid2 jn ſtercket vnd ſamnett Schicket ſant
15 durchgestrichen / Korrektur
/ 14r
V̊lrich botſchafft zů jm Vnd lieſz jn pittn̄ da vō zelaſſen vnd v2ſprach jm groſz gelt darvmb zů geben Empfalch aͧch ſeinē botn̄ wölt arnolfus ije nit ablaſſen ſo ſöltn̄ ſij jm vnd den andern̄ beij dem ban̄ pietn̄ Das v2achtet als hertzog arnolf vn̄ v2legt ſāt V̊ lrich vn̄ die ſeinē zů menichingn̄ an der hern̄ faſnacht vn̄ v2derbt allēthalbn̄ dz land
ZEICHNUNG
/ 14v
S Ant V̊lrich lag vmb ſolichs tag vnd nacht an ſeinē bet vnd als ſant V̊lrichs vetter mit namē graf Adebertus vnd graf Theobaldus ſant V̊lrichs průder solichs verſtůnden zů hand haimlich ſamnetn̄ ſij ain groſz folck vnd an dem moͤntag jn der erſtn̄ faſt wochn̄ am morgn̄ frů v̈ber fieln̄ ſij haimlich die feind jn dē her vnd zelten vnd machten ain groſz flücht jn die feind vnd wardn̄ vil an der flücht vnd jn den zeltn̄ er= ſchlagn̄ vnd kamē lützel mit leben dar von vnd würdn̄ all ſampt werlos dan̄ ainer mit namē Egloff Slůg graff Adelberto ain klain wundn̄ jn den arm da vō er ſtarb als dz S Affra ſant V̊ lrich geſagt hett Den ſelben Adelbertū fůrt ſant V̊ lrich gen Aug= ſpurg vnd be grůb jn jnn vnſer= frawen kirchen zů ſant walpürgn̄ altar Der vor genant Egloff ward
/ 15r
auch vō ſtund an erſchlagn̄ vō ainem des graͧfen diener mit namē lůtprecht Alſo das kainer da vō kam der vor maͧls Augſpurg vnd vnſer frawen leüt vn̄ gůt be trübt hett Er hett dan̄ bůſz darvmb enpfangn̄ vnd wider kert Vnd ward aͧch hertzog hermā des arnolfs ſůn ge= fangn̄ an der flücht Das xv Capitel A Jner auſz dem biſtům aichſtett der hett geraübt zů augſpurg ain tiſch tůch da er das haim pracht ward er vō ſtund an vō dem teüfel beſeſſen das er kain rů noch raſt mocht haben Jn half auch nit das weich waſſ2 Jn bedaücht alzeit der teüfel wer ſein vnſchidlicher nenchſter geſell als lang bis er gen augſpurg kam vnd daz tiſch= tůch wider gab vnd gnad vnd ablas vō ſant V̊lrich gewan Vnd ain ander ſein geſell der fraſz jm ſelb ſein hend ab vn̄ zeriſz als lang pis er ſtarb Ain and2 hett ain půch geraübt zů Augſpurg
/ 15v
Darvmb hett er jm ain röſz kaüfft vn̄ als er das roſz haim prächt zaiget er das ſeiner hauſzfrawē vnd ſprach jſt mir nit nützer ich hab ain hubſchs pferd dan̄ das ich das půch darvmb ich das roſz koüft hab zů Augſpurg hett laſſen ligen Die hauſzfraẅ antwürt Dir wer nützer dein hend hettn̄ das půch vnrechtiklich nije an griffen Als pald griff er 16 ſtraich vnd zartet er dem pferd vmb den ars Do ſchlůg das pferd auff vnd ſchlůg jn ze tod De geleichn̄ zaichn̄ beſchächn̄ faſt vil Darvmb kam gar ain groſz forcht jn ijederman das nit allain die geraübt vnd vnſer fraẅē ſelbs ſchadn̄ hettn̄ ge= tän sund2 auch die dar zů gerattn̄ vnd geholfen hettn̄ oder vō den ſelbn̄ en= pfangn̄ oder ſünſt des ſtiffts gůt vn= ordenlich jnnē hettn̄ kamē gen Aug ſpurg zů ſant V̊lrich vm̄ bůſz vn̄ wid2 kertn̄ das Das xvj Cap̄ ſagt wie kaiſer Ott vnd ſein ſůn gegen ain ander ſtreijtten wolten etc z̄ ?
16 durchgestrichen / Korrektur
/ 16r
D Ar nach als nün kaiſer Ött ain groſz folck geſamnett hett vnd der ijler beij tüſſen ze feld lagn̄ vnd gegn̄ jm ſein ſůn hertz= og lütolff auch mit groſſem folck vnd wartetn̄ ains ſtreits gegn̄ ain ander Da vnd2 ſtůnd ſich ſant V̊lrich mit dem bischoff vō kür genant harpertus die feintſchafft zwiſchen den hern̄ zů ver= richtn̄ Das groſz plůt v2gieſſen ſo an baidn ſeittn jn vnſaͤglicher menig folcks warn̄ v2miten wurd vnd mit hilff des almechtign̄ gotes vnd der liebn̄ hailign̄ verrichtet ſant V̊lrich vnd der bischoff harpertus die hern̄ mit ain ander Do ward vō allem folck vnauſprechenlich groſz freüd vnd got vor an vnd ſant V̊lrich vnd dem wir= digē biſchoff hartperto groſz lob vnd er geſagt Vnd enpfieng kaijſer Ott hertz= og lůtolffen ſein ſůn mit groſſen freüdn̄ wid2 haim Das xvij Cap̄ ſagt wie die vngläubigen komen jn teutſche land
/ 16v
ZEICHNUNG
D Arnach v̈ber ain jar Da man zalt vō Criſt gepürt neün hun= dert vnd fier vnd fünfzig jar als dan̄ ſant V̊ lrich vō ſant affra geſagt was kam jn teütſche land ain vn= ſeglich vnd ain vnauſz zaligs groſz
/ 17r
folck vō vngern̄ haidn̄ vnd vnglaͤubigē folck das ſo vil folcks nie mer geſechen noch gehoͤrt was wordn̄ Vnd v2darbtn̄ das land gentzlich mit ſampt leütn̄ vnd gůt vō der tonaw bis an den ſchwartz= wald vnd kamē vō der ijler bis an den lech vnd legtn̄ ſich für die ſtatt Augſpᶻg 17 was auff die ſelben zeit mit ainer nid2 maür ön türn̄ vmb geben Sant V̊ lrich hett dar jn vil feſter gůtter ritt2 vnd knecht dar durch die ſtatt faſt wider die feind allenthalben an der maür vn̄ porttn̄ durch ſant V̊ lrichs an ordnūg gefeſtnett vnd geſterckt ward alſo das ſich die auſz der ſtatt ſtaͤttiklichn̄ wider die feind mit geſchos feſtiklich würdn̄ fechten Vnd das tor gegn̄ auf gang der ſůnnen vnd dem lech was am aller maiſten mit den vngern̄ be legt Alſo das die ritter vnd die knecht můſten die groſz menig der vngern̄ auſſer halben der porttn̄ vnd tör be ſtreitten vnd ab treijben Alſo
17 überschriebenes z ist eine Variante der Schreibung für (u)r
/ 17v
zoch ſant V̊ lrich mit ſeinem folck vnd gewaͧffnot an den ſtreitt vnd legt all= ain ain ſtol an ſein hals vnd ſaſz auff am pferd vnd raitt durch den ſtreitt durch geſchos durch haͧwen vnd ſlachn̄ ſicher vnd vnverſert Vnd ermanet ſein folck froͤlich zů fechtn̄ Alſo ward der vngern̄ beſter fechter vnd haptmā er ſchlagn̄ Dar an ſij groſz laid vnd groſz klag enpfiengn̄ vnd mit groſſem laid vnd ſchmertzn̄ gaben ſij die flücht jn ir zelt vnd veſtung Als das fechten v2gangn̄ was beſetzet ſant V̊lrich die maür mit fleijſz vnd portn̄ vn̄ ſamnet all gaistlich frům fraẅen jn der ſtatt vn̄ ordnet das der halbtail mit lobgeſang mit creütz geng die gantzn̄ nacht ver= brechten Vnd das der ander tail jn vnſer frawē kirchen auff dem ertrich ligent got vmb er loͤſūg fleiſziklich pittn̄ Vnd als nün tagn̄ wolt hett ſant V̊lrich meſz vnd ſpeijſet all ſein vnd2taͧn mit dem ſacrament vnd ermant ſij
/ 18r
ain gantzn̄ glaubn̄ vnd hoffnung allain zů got haben Als nůn die ſůnn auff gieng warn̄ die vnger allenthalben an der ſtatt vnd wolten die gewinnē vn̄ beſtreittn̄ Vnd als ſant V̊ lrich mit dem folck jn groſſen forchten warn̄d vnd der vnger ſo vil warn̄ das ſij nit mit jn fechten mochten noch dorſtn̄ Vō ſtůnd an kam perthold her arnolfs vō reiſen= ſpoͧrg 18 ſůn vnd ſaget dem künig von vnger wie das kaijſer Ott jm zů be= ſtreittn̄ kem Als bald das der künig hört lieſz es 19 er jn ſeinem her auff drů= metn̄ vnd bůſaunē Do ſolchs die fecht2 die an der A 20 ſtatt Augſpurg ſtůrmē vnd noͤttn̄ warn̄ hörttn̄ zů hand zochn̄ ſij ab vnd wolten hoͤrn̄ was jn der kuͤnig piettn̄ wolt Alſo beraittet ſich der vngriſch kuͤnig mit ſeinē folck zů ſtreittn̄ vnd zoch dem kaijſer Ottn̄ engegn̄ Als nůn der kaijſer kam Do beraittet ſich jn der ſtatt Augſpᶻg
18 o gestrichen und durch u korrigiert
19 durchgestrichen / Korrektur
20 durchgestrichen / Korrektur
/ 18v
Graff Diepaldus ſant V̊lrichs průder mit vil andern̄ rittern̄ vnd knechten vnd zoch des nachtes haimlich auſz Dem kaijſer zů hilff Als nůn d2 kaijſer das groſz folck der vngern̄ ſach v2ſtůnd er wol das ſolchs groſz folck von jm vnd vō den ſeinē nit mocht getoͤtt werden es war dan̄ da ſij got ſünd2lich plagen wolt Alſo hett der kaijſer mit andern̄ ſeinē fürſten vnd hern̄ die peij jm warn̄d gůt hoffnūg jn got vnd fieng mit den vngern̄ an fechtn̄ vnd als nůn vō baijdn̄ taijlen vil erſchlagn̄ würden beſunderlich auſz den Criſtn̄ die dan̄ vō got alſo geordnett würdn̄ ze= ſterben vnd der vnger vil taüſēt erſlagn̄ vnd ſiglos vnd flüchtig würdn̄ vnd zochen flüchtiklich für die ſtatt Aug= ſpurg dennocht als ain groſz folck daz die menig ſo jn d2 ſtatt warn̄d erſchra= ken vnd vermaintn̄ die vnger wern̄d ob gelegen vnd kemen wider vmb
/ 19r
die ſtatt zů belegen als lang bis ſij für die ſtatt kamē vnd an dem lech vnd lechfeld auf flüchen Da volget den vngern̄ des kaijſers volck nach vnd erſchlůgen ſij an der flucht als lang bis das ſij irn̄ fürſtn̄ mit vil andern̄ le= bendig fiengen vnd gen Regenſpurg fůrtn̄ da ſelb jn allen zů ſchanden hanckten des kaijſers vock 21 der vnger fürſtn̄ vnd hern̄ vil an den galgn̄ Der kaijſer beſtellet auch vō ſtůnd an das all prügg v̈ber lech tůnaẅ vnd allenthalben da beij mit irn̄ fürttn̄ ver hůt vnd verſchlagn̄ würdn̄ Alſo daz kainer vngern̄ noch der irn̄ lebendig da haim komē möcht Als nůn der ſtreitt verprächt ward kam kaijser Ott zů ſant V̊ lrich jn die ſtat Aug= ſpurg vnd troͤſtet ſant V̊ lrich vmb ſeinē průder Diepaldum vnd vmb and2 ſein geſipt fraind So jn dem ſtreit als jm vormals aͧch ſant Affra geſagt hett er ſchlagen wazzen worden
21 gemeint ist volck
/ 19v
Vnd der kaijſer lech dem grafren regmino ſeins erſchlagn̄ vaters Diepald graffſchaft Als nůn der kaijſer vō ſant V̊ lrich zoch ſůchet Sant V̊ lrich vnder den erſchlagen Diepaldū vnd ſeiner ſchweſter ſůn regin= waldū vnd fůrt ſij gen A 22 Augſpurg vnd begrůb ſij jn vnſer fraͧwen kirchen peij ſant walpurgn̄ altar Das xviij Cap̄ D Arnach wie ſant V̊lrich vil gůtz volbracht 23 was ſant V̊lrich emſiklichen be trachten wie das er die pfaffen vnd prieſter die verderbt warn̄ vn̄ nit ze leben hettn̄ möcht hin pringē Da= mit gotz dienſt verpracht vnd nit ge mindert würd all vnd alles das er hett vnd haben mocht vnd jm auch vō frůmē leüten geſant oder geben ward das tailet er alles guͤtlich mit jnen nach allem ſeinē v2mügn̄ Vnd nit allain mit den prieſtern̄ auch allen die dem geſtifft zů gehörtn̄ die v2derbt vn̄ v2prant würdn̄ vnd des be gertn̄ vnd halff vn̄
22 durchgestrichen / Korrektur
23 volbracht an der rechten Textseite vertikal ergänzt
/ 20r
riet als lang pis das ijedermā ze päw vnd narung wider komē mocht Wie aͧch ſant V̊lrich mit andern̄ Criſten wid2 die vngern̄ vnd vngeläubign̄ gefochten vnd 24 vnd geſtriten hab vnd land vnd leüt pis gen Regenſpurg vnd petronel mit ſtreitn̄ vnd prünſtn̄ erſtört hab findt man jn andern̄ gelaubign̄ Croniken Das xviiij Cap̄ wie ſant Affra S V̊lrichn̄ erſchin
ZEICHNUNG
24 durchgestrichen / Korrektur
/ 20v
U Nd als auch vō den haiden ſant Affra kirch gäntzlich v2prent was Vnd allain der altar ain ſchintdlin 25 tach hett Vieng ſant V̊lrich an ze betrachten wie das er den altar bas lieſz bedecken Vnd ains nachtz do ſant V̊lrich ſchlieff erſchin jm ſant Affra vnd zaiget jm ir grab vnd v2bott ſant V̊lrich dar er kain kripp noch grünfft da ſelbs machet wan̄ vil ander ſelig mēſchn̄ da beij legn̄ die des jungſten tags alſo wolten warten Do die erſcheinūg alſo beſchach fieng ſant V̊lrich ſant Affran kirchen an gemäur vnd allenthalben koſtlicher an dan̄ ſi vor was geweſen mit ſchoͤner zier ze machn̄ vnd gentz= lich v2pringn̄ Das xx Cap̄ vō ainem U Nd da ſant Affran grab gertner vnd die ſtatt vberal da beij do ſant V̊lrich kain grünfft vō der hailigen wegn̄ da ſelbs růent dorſt machen Nun iſt ze wiſſen das ain gertner nachet da peij der ſelbn̄ ſtatt
25 t gestrichen und durch d korrigiert
/ 21r
mit namē adepoldus hett ain garttn̄ vnd ains tags fand er ain hübſche ge= maürte grünfft jn dem gartn̄ vnd kam zů ſant V̊ lrich vnd pat jn das er jm er laübt das er. 26 jn die ſelben gruⁿfft ſein graſz vnd kraüt vnd ander ſein hauſzraͧtt möcht legen Sant V̊lrich v2bott dem gertner ſolichs nit ze tůn beſchech aber das ſo würd er ſein ſin vnd geſundhait ſein2 gelider v2lieſen Der gertner was ſant V̊ lrich nit gehorſam vnd v̈b2gieng die pott vnd verloſz ſein ſin̄ vn̄ geſunt= hait Vnd als ſant V̊ lrich dem gertner ſein geſundhait vō got erwarb mocht dan noch die grünfft darnach ni mer mer geſechen werdn̄ Dar nach lieſz ſant V̊ lrich ſant Sintprechts grab aͧch machen ziern̄ vnd decken Dar nach auſſerhalb der kirchen maür vn̄ ſant Affran kör an dem ort gegē dem nid2gang der ſůnnē lieſz ſant V̊ lrich jm ſelbs ain grünfft machen vnd jn wendig die grünft maüren vnd auſz wendig mit ainem
26 er über der Zeile ergänzt
/ 21v
bogen an der kirchn̄ maür maurē Vnd lieſz dar jn gemaürtz grab machen vnd dar= v̈ber ain groſz dick taffel vō holtz machn̄ Darnach als die kirch vnd alles das vor geſchriben iſt verbrächt was hett ſant V̊lrich all wochen am freijtag zů ſant Affran meſſz Das xxj Capitel A ls nün frid vnd ſon jn dem land ward zoch ſant V̊lrich zů ſant peter vnd paül gen Rom vnd pracht da vō mit jm ſant habundij des hailign̄ martrers haubt jn vnſer frawen kirchen vnd lieſz koſtlich faſſen vnd iſt darnach geben worden dem ge ſtifft heẅbach Das xxij Capitel S Ant V̊lrich hett groſz gnad vn̄ gewonhait die hailigen ſtett haim ze ſůchen vnd beſund2lich ſant gallen Cloſter da er erzogn̄ was Vnd ains mals als er zů ſant gallen was zoch er jn ſant Mēgrad zell das er da ſelbs den hailign̄ vnd frůmē brůd2 Eberhartten vnd ander ſein pruͤd2 auch
/ 22r
wolt ſechen Vnd als ſij jn gebett vnd ſuͤſſem geſprech peij ain ander warn̄d geweſen vnd v̈rlaüb vō ain ander namē ffieng 27 průder Eberhart an groſz zecher zů wainē vnd ſant V̊lrich kuſſen vnd ſprach jn diſer zeit ſechen wir nit mer an ain ander Sant V̊lrich ſprach wirdiger vater waiſt du dan̄ das ich bald ſterbn̄ ſol Brůder Eberhart antwůrt Du wirſt nit bald ſterben aber das ich ſag das iſt war Dar nach als ſant V̊lrich des andern̄ jar wider da hin kam da was der ſaͤlig brůd2 Eberhart geſtorben Das xxiij Capitl̄ A ls nůn ſant V̊lrich jn frid vnd rů ſaſz als vil er mocht vor welt= lichen ſachen begünd er all zeitt emſiklich vnd fleijſziklich got dienē täg= lich ſang vnd laſz er ſein tag zeit mit andern̄ prieſtern̄ jn vnſer frawē kor Dar zů laſz er taͤglich ain Cürſz jn der ern̄ vnſer lieben frawē vnd ain Cürs vō dem hailigē Creütz vnd den drittn̄ vō allen gotz häligen vnd ander vil
27 Doppelgraphie
/ 22v
pſalm vnd auch taͤglich den gantzen pſalter Er ſang auch vnd laſz taͤglich dreij meſz oder zwo oder an minſten aine jn irret dan̄ kranckait des leibs oder ain ander faſt notdürfftig gůt ſach auch vil zeit äſz er nit flaiſch aber ſeinē dienern̄ vnd die beij jm warn̄ gab er flaiſch vnd anders genůg die erſt richt so jm für geſetzt ward vō prott vnd andern̄ gůtn̄ koſtn̄ hieſz er armē leütn̄ geben Er ſetzet auch vnd ſpeijſet taͤglich vil armer leüt vnd lieſz kain arms menſch hüngrig noch durſtig vō jm gaͧn Es beſchech dan̄ durch der diener verſamptnüſz vnd tragkait Sein geſt enpfieng er lieplich vnd mit froͤlichem äntlütz Des kaijſers diener vnd des reichs vnd2taͧn ſo die zů jm oder vō jm rittn̄ wurdn̄ ſij allweg wol enpfangn̄ vnd gab jn genůg vnd gab jn auch offt gelt zů ainer zerūg D ije pfaffen vnd můnich auch
/ 23r
Cloſter frawē wa die ſant V̊lrich haim ſůchtent wurdn̄ ſij lieplich als ſein ſün enpfangn̄ vnd ſpeiſt ſij gaiſtlich vn̄ leib plich Die kind oder pfaffen die auſz ſei= nem biſtům geporn̄ warn̄ edel od2 vnedel die er zoch ſant V̊lrich vnd lieſz ſij lernē vnd nach dem vnd ijeglicher wirdig ge= fundn̄ ward dar nach ver ſach er jn mit pfrönden all laijen die vnder ſein2 her2= ſchafft ſaſſen warn̄ froͤlich vnd wonotn̄ mit allen ern̄ wan̄ ſij weſtn̄ wol das er jn kain v̈bel taͤtt Das er jn auch kains lieſz tůn wan̄ allweg ſo ſich ain2 der vnd2 jm ſaſſz klagt das jm vnrecht beſchach vō ſeinen öbern̄ oder nächſten vō ſtünd an lieſz er nit dar vō bis das v̈bel gerochn̄ ward Er lieſz auch vnſer frawē vnd ir geſtifft nichtz nemen auch ir noch kainē der irn̄ freijhait vnd herlichait ab ziechen Er wolt aͧch das kainer ſeiner amptman mer dan̄ den rechten zins nemē ſolt Er was auch vnd gieng nijmer nit mieſſig
/ 23v
Es wer den̄ das er betrachtet an d2 kirchn̄ paẅ oder ordnet ornaͧtt vnd zier d2 kirchn̄ vnd altar zemachn̄ oder aber wie er ſein korhern̄ vnd pfaffen züg vnd ordenlich vor wer vnd wie die clericken od2 ſchůler gelert wurden Er hett auch v̈ber ſein nackendn̄ leib alweg ain wüllin tůch vnd nach Complet zeit aſſ vnd tranck er nichtz Sant V̊lrich ſchlieff auch vnd růet jn kainem pett noch auff federn̄ ſunder auff ainem tepich vn̄ als pald ains jn der nacht ſchlůg ſo ſtůnd er auff vnd pbettet 28 fleijſſiklich die vor geſchriben dreij Cürs Dar nach laſz er Mettin Nach der metten ſo bettet er ander bett vnd pſalm̄ vnd den gantzn̄ pſalter vnd die letanij der hailigen Dar nach ſo es tag was vnd ſein bet ver bracht hett wan̄ man zů der vigilig leütet ſo las er mit den andern̄ jn dem kor vigilij vnd preim So die preijm auſz was vnd die prieſt2 vn̄ die 29 pruͤder jn der faſten beſünderlich
28 pettet zu bettet korrigiert durch Streichen des unteren Schafts und Ergänzen des oberen Schafts
29 durchgestrichen / Korrektur
30 Reklamant
/ 24r
mit dem Creütz vmb die kirchn̄ vnd kirchfert giengn̄ So belaib ſant V̊lrich jn d2 kirchn̄ vnd pettet die weil bis ſij wider kamen vnd wan̄ man mit dem Creütz wid2 vmb vnd meſſ an fieng zů ſingen so opfert ſant V̊lrich mit dem prieſter der dij 31 meſſ ſang vnd diemuͤtiklich küſt er des prie= ſters hand Nach der meſſ · laſz er mit den pruͤdern̄ tertz Nach der tertz ſo die kor= hern̄ vnd ander jn das Capitel giengn̄ · belaib er jn der kirchn̄ bis das mā ſexſt laͤutet So er dan̄ die ſexſt mit den pruͤ= dern̄ laſz ſo gieng er vmb die altar vn̄ růfft vmb ablas zů got vnd ſprach den pſalm Miſerere mei deus ſcdm̄ | her2 erbarm̄ dich v̈ber mich nach deiner groſ= ſen barmhertzikait Darnach gieng er jn ſein bethauſz vnd wůſch ſein hend vnd antlütz vnd beraittet ſich zů der meſz zů ſingen vnd ſo die meſſ vn̄ veſper verpracht wurdn̄ ſo gieng er jn der armen herberg da warn̄ zwelff den
31 dij über der Zeile ergänzt
/ 24v
zwůg er jr fuͤſz vnd gab jr ijeglichem ain pfennīg vnd gieng dar nach zům tiſch Do ward zů tiſch geleſen got gelobt vnd vil armer leüt da peij Er aſſ froͤ= lich vnd tailet vnd gab ijederman das jn bedaücht das er gern̄ nem | als nůn ijed2= man froͤlich ge eſſen hett | kam er jn den kor vnd ſang Complet Dar nach gieng er jn ſein bet kamer vnd betet Vnd aſſ vnd tranck darnach nit mer vnd redt auch nitz Alſo lebet ſant V̊lrich taͤglich jn der faſten bis an den palmtag So gieng er am morgn̄ frů zů ſant Affran was er anders an dem aͧbent nit dar gangn̄ vnd ſang frů ain meſſz vō der hailign̄ driuältikait Darnach ſegnet er die palm Dar nach ward ain koſtlich proceſſion vō pfaffen vnd laijen ge= hebt mit creützn̄ vnd fan̄en vn̄ dem hailign̄ ewangel vor an pildnüſz vnſers hern̄ auff ainē eſel ſitzend
/ 25r
vnd ijederman palm̄ jn hendn̄ tragend vn̄ gieng die proceſſion vō ſant Affran bis auff den perlach ſo kamē der ꝓceſſion 32 engegn̄ die korhern̄ vnd pfaffen vō vnſer frawen vnd mit jnen die pu 33 Bürger von der ſtatt Die jn der ſtatt beliben vnd nit beij ſant V̊lrich warn̄ vnd beij jn vil ander menſchen vō den dörffern̄ vnd weijlern̄ zů dem feſt kamē warn̄ da ſelbs ward lobgeſang volbrach die palm̄ geworffen vnd die klaijder geſtraͤt nach des feſts gewonhait Darnach tett S V̊lrich ain predig dem folck vō dē leijdn̄ vnſers hern̄ Jeſu Criſti Alſo das er ge wonlich ijͤderman machet waijnē Dar= nach giengn̄ ſij zů vnſer frawen vnd ver pracht ſant V̊lrich das ampt der meſſ Darnach gieng ijedermā haim Die ander dreijtag nach dem palm̄tag hett ſant V̊lrich mit ſeiner prieſter= ſchafft ain ſend ratt oder Concilij Das tett er vmb ſolichs das er des wirdig2 mit der prieſterſchafft aller mocht
32 Kürzung für lat. pro
33 durchgestrichen / Korrektur
/ 25v
am dorn̄ſtag den Criſem ſegnen Das xxiiij A M dorn̄ſtag Cap̄ wie S V̊lrich den Cri= ſem ſegnett 34 ſo er den Criſem mit ſeiner prieſter ſchafft mit höcher er vnd zier geſegnot hett vnd die veſper verpracht was ſo gieng ſant V̊lrich jn den ſegrer vnd taijlet da auſz den Criſem Darnach vor dem ſegrer klaidet er mit neẅem gewand zwelf arm2 menſchn̄ vnd and2 armē menſchen lieſz ſant V̊lrich des ſelben tags nit oͧn gabt gan von jm Darnach als ſich ſant V̊lrich ſelbs vn̄ ijederman ſo peij jm warn̄d geſpeiſt hett So fieng er an ſeinen jungern̄ vn̄ vnd2tan die fuͤſz ze waͤſchen vnd lieſz dar zwiſchen ſingn̄ vnd leſen Darnach lieſz ſant Vlrich die +boͤſten 35 tranck ſo er jn ſeinē kelern̄ + peſten hett mit lieb vnd diemuͤtiklich genůg= ſamlichen geben Dar nach ſo die Complet volbracht 36 was ſo gab ſant V̊lrich ſein muͤde gelider vnd ſich ſelbs zů rů Das xxv Cap̄ ſagt wie ſant V̊lrich den karfreijtag ver pracht
34 sem segnet an der rechten Textseite vertikal ergänzt
35 boͤſten gestrichen und an der rechten Textseite durch peſten korrigiert
36 t am Wortende von volbracht nachträglich ergänzt
/ 26r
D Arnach an dem karfreijtag vnder andern bettē laſz ſant Vlrich zwen gantz pſalter vnd ſo der gotz dienſt vnd die veſper des ſelben tag verbracht was ſo gieng ſant V̊lrich jn ſein ſchlaͧff kamer vnd aſſ des ſelben tags nit mer dan̄ waſſer vnd prot vnd tranck pier Vnd des geleichen hieſz er des ſelbn̄ tags allen den ſeinē prot vnd pier genůg geben Das xxvj · Capitel etc D Arnach an dem hailign̄ oſterabent ſo ſant V̊ lrich Cürs pſalter vn̄ and2 ſein gepett volbracht hett ſo gieng er frů gen bad vnd gieng ſant V̊ lrich nür dreij mal gen bad am ſamſptag vor der faſten vnd zů mitter faſten vnd an dem oſterabend Nach dem bad ſegnot ſant V̊lrich das feür vnd den hailigen taüf jn ſant johans kirchn̄ vnd taüfft als pald dreẅ kind do ſelb Darnacht v2pracht er das ampt mit weichung der prieſter nach allen ern̄ Nach dem allem lieſz ſant V̊lrich
/ 26v
die tiſch beraittn̄ vnd ſaſſ des ſelben tags mit vil volcks zů tiſch vnd gab ǀ ijedermā genůg vnd lieſz ſij dar nach mit freüdn̄ haim gän Das xxvij wie er an dē oſter tag getan hab 37 D Arnach an dem hailign̄ oſtertag tag So es ains ſchlůg ſo gieng ſant V̊lrich jn ſant Auguſteins kirchen wan̄ da ſelb hett er am kar= freijtag vnſern̄ hern̄ hin gelegt vn̄ nam mit jm wenig prieſter vnd pfaffen vnd ſang ain meſz vō der hailign̄ driual tikait Dar nach des tags als ſich die gantz prieſterſchafft hett geſampnet So gieng ſant V̊lrich mit groſſer zier vnd köſtlichat mit proceſſion jn ſant johans kirchen vnd ſang da ſelbs die drittn̄ meſz Vnd als der gotz dienſt des ſelben feſts volbracht was ſo gieng ſant V̊lrich haim Da ſelbs warn̄ beſünderlich dreij köſtlich tiſch berait Einer jm ſelbs vnd die er beij jm wolt habn̄ Der ander tiſch vnſer frawē pfaffhat
37 tag getan hab an der rechten Textseite vertikal ergänzt
/ 27r
Der dritt ſant Affra ſampnūg Vnd als dan̄ das laͤmplin · tranck ſpeck vnd anders nach gewonhait des tags geſegnot vn̄ vō ijederman genomē ward Darnach fieng ijederman an mit freüden eſſen vnd trincken Dar nach kamē vō ſpil= leütn̄ trůmeter pfeiffer vnd ander ſpil= leüt jn groſſer menig vnd drůmetetn̄ vnd pfiffen dreijmal nach ain and2 vnd nach dem als bald ſo ſüngn̄ die kor hern̄ ain Reſponſorij vnd geſang vnd vō der hailigen vrſtend vnſers hern̄ vn̄ ward das tranck ijederman geben Des ge= leichen tettn̄ auch vō ſant Affran ſampnūg Nach dem ſo batt ſāt Vlrich das all pfaffhait vnd ijedermā mit ain ander vō der vrſtend vnſers hern̄ ſůnge Vnd gab ijedermā dar nach froͤlich ze= trincken Dar nach beraitt ſich ijeder= man zů der veſper Nach der veſper gieng all ſant V̊lrichs geſt ritter vnd knechten mit jm froͤlichen haim Dar nach am oſtertag
/ 27v
hett ſant V̊lrich gewonhait zů ſant Affran meſz ſingen Da kamē all pfaff= hait vnd firmet des ſelben tags auch kind da ſelbs Dar kam ſant V̊lrich wider jn die ſtatt Vnd belaib die oſterlichn̄ wochn̄ jn der ſtatt Augſpurg Das xxviij ſagt wie ſant V̊lrich ſein biſtůmb ſtett vnd ſchloͤſſer haim ſůchet etc
ZEICHNUNG
/ 28r
N Ach dem oſterlichn̄ feſt ſo es not= dürfftig was ander ſeins ſtiffts ſtett vnd ſchloͤſſer oder Clöſter die zů dem Biſtům gehörnd beſůnderlich der nach geſchriben ſtett aine oder mer feüchtwāg ſtapfelſee fuͤſſen ſteig heẅbach diling der ſelben ſechs ſtett verſetzet ſant V̊lrich nim2 nit Der wortn̄ das er deſter bas mit koſt vnd zerung beij den ſelben ſtetten ander des geſtiffts ſach möcht auſz richten Do ſetzt ſich ſant V̊ lrich ain hangēdn̄ offen wagn̄ vnd zů jm ainen Caplan der mit jm ſtaͤtiklich bettet das tett ſant V̊lrich nit darvmb das er nit reitten möcht ſunder vmb ſölichs vō ſeines folcks vnützlich red ab geſchaiden wer Sant V̊lrich hett auch allwegn̄ etlich gelert vnd weiſz prieſter vnd auch ander Caplan ſo vil das er täglich gotz dienſt erlich vnd zierlich moͤcht ver pringn̄ Er hett auch ſtaͤtiklich auſz des ſtiffts man̄ weijſz leüt beij jm alſo das er gaiſtlich vn̄ weltlich zů fallent ſach möcht auſz richtn̄ Er
/ 28v
hett auch laffet knecht die ſeinē wagen zů baiden ſeittn̄ behůtend den ſelben lies er taͤglich vō eſſen vnd trincken driualtig pfrůnd geben Allweg volget ſant V̊lrich nach ain groſz ſchar armer leüt 38 menſchn̄ ains tails zů roſz ains tails auff dē wegn̄ oder ſchlitten da man biſchofflich gewand vnd zier vnd ſo zů gotes dienſt gehört auf fuͤret den ſelben armē ſchůff ſant V̊ lrich herberg vnd ander pflegnüſz genůg gebn̄ Vnd wa ſant V̊lrich ein raitt od2 fůr ward er ſunderlich vō ſeinen vndertan gaiſt lich vnd weltlich loblich vnd froͤlich vnd 39 mit proceſſion ewangelij hailtům ge= leüt vnd anderē nach all irē vermügē enpfangn̄ Das xxix wie S V̊lrich ſein geſtifft hab viſitiert vn̄ geſtrafft Jtem an den ſtettn̄ do er Concilia hin hett gelegt nach ſeiner ertzprieſter dechant vnd gelertn̄ raͧtt an den ſelben enden als pald er die meſz volbracht hett beruͤfft er die weijſoſten vn̄ frůmſten der ſelben pfarrer zů jm vnd lieſz ſij
38 durchgestrichen / Korrektur
39 durchgestrichen / Korrektur
/ 29r
auff ir aid forſchn̄ ob etwas auſz ir ſag erfünden möcht werdn̄ ander pfar2 oder folck der pfar2 das ſtrafflich vnd zů ver= endern̄ wer Vnd was er ſtraffbarlichs an perſon vnd gemainē volck fand von ſtund an nach ratt der ſeinē nach aller notdürfft widerſtůnd vnd ſtraffet er daz v̈bel vnd lieſz nit dar vō bis er all ſach genůgſam recht ordnet vnd machet vn̄ vnder ſtůnd vō irrūg vnd ſpen wegn̄ ſein2 vndertan mocht er ſij vō der menig wegn̄ des tags nit auſz gerichten alſo das er ſij ſolichs beij nacht ze tůn auch nit lieſz vertrieſſen Vnd welch ſach ſant V̊ lrich vnrechtlich eintreg ſelbs on ſein raͤtt mocht auſz richten das taͤtt er fleijſſiklich vnd lies nit ab als lang bis das er ijedermā vō aller jrrung gaiſtlich vnd weltlich genůg vnder weiſt hett Nach dem vnd ſolichs nach geſchriben beſchäch So gieng ſant V̊lrich nit eer zů eſſen bis das vō dem pfaffen den er v̈ber das almůſen geſetzt hett den armē das almůſen
/ 29v
geben ward Vnd die mit jm vnd zů jm kůmē warn̄ die hieſz ſant V̊lrich jn ſeiner gegent wirtikait zů tiſch ſitzen vnd jn allen nach notdürfft mit eſſen vn̄ trinckn̄ vnd allen andern̄ pflegn̄ Das xxx wie Sant V̊lrich ſein prieſterſchafft viſitiertt D Je ertz prieſter dechant vnd die wirdigoſten ſo ſant V̊lrich v2maint zů haben So er Concilia hett for= ſchet er wie täglicher gotz dienſt vō jnē vnd den andern̄ verpracht wurd vn̄ wie jr vndertan vō jnen regiertt wurd mit predign̄ vnd anderlaij vnd mit was fleiſz vnd ſorgen ſij die kind taufften vn̄ die krancken haim ſůchten vnd ſij mit der hailign̄ oͤlung verſechn̄ vnd wie die tottn̄ begraben wurden Auch wie vō zechendn̄ //bgetroͤſt wurdn̄ //avnd 40 ander opffer die armē vnd krancken getroͤſt wurdn̄ Vnd ob ſij witwan vnd waijſen jn allen irn̄ not= dürfft ze hilf kemē Wie ſij auch jn den geſten vnd fremden got dienten Ob ſij
40 Umsortierung / Korrektur
/ 30r
auch mit hundn̄ vnd mit voͤglen jr waid= werck triben Ob ſij nit jn offen tafer= nen zů eſſen vnd trincken giengn̄ vn̄ boͤs laſterlich ſchimpff hettn̄ da ſelbs vol vnd trüncken wurden Ob ſij auch nit zengkiſch vnd hedrig neijdig vnd heſſig wern̄ Ob ſij auch nit weltlich hochzeit haimſůchtēt ſolicher vnd ander ſtuck forſchet vil ſant V̊ lr nach dem vnd ſant V̊ lrich geantwürd vnd er der rechten warhait vnderweiſt ward alles das goͤtlich recht vnd gůt was daz ſelbig lobet ſant V̊ lrich Vnd ermanet die vndertan wider ſolichs nit ze kůmē Was aber v̈bel getan was die das ſelb getan hettn̄ die ſtraffet er vnd verpott jnen ſolichs hin für nim̄er ze tůn Das xxxj wie D Arnach er ſein vnd2tan gelert hab tett ſant V̊ lrich ain gemain hai= lig manūg zů allen ſein vnd2tan Am erſten das ain ijeglich auſz allen ſeinē krefften got lieb hett Sein nanſtn̄ als ſich ſelbs Vater vnd můter vn̄ all ander Criſten ern̄ Vnd allen boͤſen werkn̄ wider ſtanden Die kirchn̄ emſiklich
/ 30v
vnd fleijſſiklich mit andacht vnd diemuͤtigē hertzn̄ haim ſůchten da ſelbs bettn̄ vn̄ zecher opfern̄ für all ir ſünd got vmb beijſtendikait all ir notdürfft vnd ablas der ſünd ir ve 41 feind erwürben Da ſij auch zechend von aller jr arbait geben das ſij nit mit dē Caijn verdampt würdn̄ Da ſij auch all ſůntag vnd ander hoch zeitlich tag von aller leiplich arbait vnd beſen werck werck feijrten Das ſij auch vnſers Jheſu xpī leijchnam mit vor rainigūg aller jr ſůnd wirdiklich enpfiengen vnd dar nach ſich vor ſündn̄ hůttn̄ Die hailign̄ faſten vnd and2 gepottn̄ faſten= lich täg ermanett er wirdiklich ze= halten Ermanett auch ſant V̊ lrich vnd gab ler ſeinē folck wie ſij be leiben ſolten jn gotes er vnd lob vnd bott aͧch die ſechs werck der hailigē barmhertzi= kait v2pringn̄ vnd all and2 ſünd v2meijdn̄ zů ſtuck vō ſtuck mit langer ler vn̄
41 durchgestrichen / Korrektur
/ 31r
predigot als dan̄ ſein leben vnd leſen jnn helt Das xxxij Cap̄ ſagt wie S V̊lrich kirchen vnd altar weichen vnd ſtiff= ten er laubt vnd weicht
ZEICHNUNG
/ 31v
A Jn ijeglich früm menſch oder ain gantz gemain ſo ſij ain kirchen paẅen wolten ward das vō ſant V̊lrich erläubt Vnd wen̄ ſant V̊lrich ermant ward zů rechter weijl vnd zeit die ſelben zů weichn̄ ſo was er willig ſo ferr das da vor die ſtiffter der kirchen des ſelben genůgſämlich begabetn̄ Von der weich nam ſāt V̊ lrich nichtz es wer dan̄ das die ſtiffter der kirchn̄ auſz iren̄ ern̄ mit gůtem willen etwas geben wolten Das xxxiij wie A Ins tags S V̊lrich jm algaͤw ain kirch enweicht 42 da ſant V̊ lrich vō amptes wegen jn das Algeẅ wolt kumē fůgt ſich etlich auſz dem algeẅ ſein vndertan vnd klagten wie ſij vnd jr elter ain kirchn̄ vor langoſt hettn̄ ge paẅen aber vō jr armůt vnd bös wegs wegn̄ hettn̄ ſij kain biſchoff mügen haben jr kirchn̄ zů weijh= hen Sant V̊ lrich antwürt Mügt jr habn̄ das zů der weich notdürfftig iſt Die vndertan antwürtn̄ Ja Da ſprach ſant V̊ lrich zů jnen So gangt haim vn̄ be raitten all notdürfft zů Vnd ſchickt
42 enweicht an der rechten Textseite vertikal ergänzt
/ 32r
mir mit 43 ain fůrer zů | ſo will ich morgn̄ komē vnd eẅr kirchen weichen Als die kirch geweicht ward da wolten ſant V̊ lrich die vndertan begaben | Sant V̊ lrich wolt aber nichtes nemē Vnd hieſz ſolichs jr notdürft vnd gotz dienſt behalten Das xxxiiij wie S V̊lrich vil hailtům gen Augſpᶻg pracht
ZEICHNUNG
43 mir klein über dem gestrichenen mit ergänzt / korrigiert
/ 32v
A Jnsmals zoch ſant V̊lrich gen / + an Pürgaunij vnd / + 44 die ſtatt da ſantt Maüritz mit ſeiner geſellſchaft vmb den namē gotz die marter hett ge litten Vnd erwarb ſant V̊lrich vmb den hern̄ da ſelbs | der hailign̄ martrer ain ze nemē Vnd als ſant V̊lrich kam an die ſtatt der martrer Da was das ſelbig Cloſter vnd ſtatt vō den Sarracenern̄ vnd vngeläubign̄ auſz präntt Vnd als ſant V̊lrich da ſelbs jn ainem klainen kirchlin meſz vnd gotes dienſt verbracht | fůgten ſich zů jm zwelff pfaffen vnd begaͧbet ſij Vnd als ſant V̊lrich jn zů wiſſn̄ tett war vmb er da hin kůmē wer Da brachten die prieſter auff die behalnüſz der hailigen vnd gaben ſant V̊lrich vil hailtůms Mit dem ſelben hailtům zoch ſant V̊lrich gen Coſtenz | Dar nach jn das Cloſter jn der aẅ genant Der ſelbig Abt gab ſant V̊lrich ain groſſen tail von leichnam ſant Maüricij vnd vil and2 hail= tům Da ſant V̊lrich gen Augſpurg nachet | ſchickt er botten vor an vnd lieſz pietten das all pfaffen vnd laijen mit proceſſion vnd loblichait das wirdig
44 Umsortierung / Korrektur
/ 33r
hailgtům enpfiengn̄ Das ſelbig hailtům trůg ſant V̊ lrich jn vnſer fraẅen kirchn̄ vnd beſchloſz das jn ainē ſarch vō ſilber vnd gold gemacht Mit ſolichem vn̄ and2n gedacht ſant V̊ lrich täglich wie er ſein ge 45 ſtifft | an ern̄ vnd zier auch möcht machen vnd er höchen
ZEICHNUNG
45 durchgestrichen / Korrektur